© Cecila Levy: Expecting Cup
zögernd hebt dein linkes lid zu einem tastenden blick ins dunkle ab, trennt halbherzig wimper von wimper, sucht ruhe, findet mich. ja, ich bin und bleibe, bis zum morgen mindestens und solange dein blick mich hält. ich warte deinen traum während du schläfst und serviere ihn zum zweiten frühstück auf frischgebackenem brot und salzkristallner butter.
als dein lid sich wieder senkt, die wimpernkränze einander anheimgebend für eine nacht, deinen blick schließend, bleib ich allein mit der nacht, die wir teilen. dein atem erhellt das dunkel, das uns umgibt regelmäßig, milchstraßengleich zwischen deinen lippen und meinen ohren, mir sacht den weg einflüsternd zur guten seite.
gut ist da, wo du liegst, wo mein rücken eine brust finden wird und offene arme, das versprechen einlösend, das dein atem vollmundig ausgesprochen hatte und dem ich mich pore für pore hingebe, berührbarkeit ist trumpf! lass mich wachbleiben, bis dein traum erwachsen und verzehrbereit, bis du ausgeschlafen und ich nackt.