Generika, Stadtrand

Zeit der immergrünen Herzen

der abend hatte noch nicht losgelegt, da wussten wir schon, es würde gin geben.
als es endlich dunkelte, zog die bar gelb und du blank; die theke hielt sich zurück während wir aufriefen, was zwischen den jahren ins schleudern geraten war. das mindesthaltbarkeitsdatum hielt, auch als wir dem wasser den vortritt ließen und unseren lippen bekenntnisse abtrotzten, die jeder erkenntnistheorie widersprachen und den morgen wohlwissend verleugneten.

der morgen trug schwer an diesem abend, und statt aber ein lächeln unter den brauen, das unmissverständlich den tag vor dem abend lobte. wir übten den aufrechten gang als einen, der nicht gelingen muss, nicht auf anhieb, nicht alleine. wir schwiegen von dem was war, erst recht von dem was kommen könnte, wir ruhten in den fetzen der nacht, die lieber nicht in den spiegel geschaut hatte und das wussten, der kaffee konnte gar nicht so schwart sein wie unsere zukunft.

die zukunft wusste um ihre aktien, nicht aber ihren kurs, sie schwankte zwischen uns und dem der sein gewissen rein statt wie wir nicht einmal raus hatte, nur huckepack und auch das nur second hand. mutter unser auf erden, werde, was du sein möchtet, fruchtbar und mehrend oder die heilige, die den boden bereitet für all das was kommen mag, eingeladen oder nicht, bereit oder auf der flucht. ob die zukunft sich der mengen an flüchtlingen gewahr ist, die sie da in den kommenden tagen aus der gegenwart stürmen werden?

Generika

eine winde, bitte

nicht hier, bitte
du möchtest nicht hier sein
du möchtest
nicht sein
nicht hier sein
bitte

du windest dich
aus dem hier
windest dich in dich
fort von hier
windest dich in eine stille
stiehlst dich davon
in dich

was bleibt
wenn kein weg entsteht
sondern einer sich entzieht
unter die haut und
selbst die spuren mitnimmt
den wegesrand und die kreuzungen

nicht mehr hier
jedoch noch lange kein dort
jede drehung eine kurve weniger
eine spur leichter
eine erinnerung mehr
das du, eine wunde bitte:
eine winde, bitte